Interview mit Felix Gassmann, CEO Sauter Building Control Schweiz AG, Gründungspartner der Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel
Jürgen Schulz: Herr Gassmann, wie sehen Sie die Rolle und die Verantwortung von Unternehmen im Klimaschutz? Wird Ihrer Meinung nach genügend unternommen, um die Leistungen und Innovationen der Wirtschaft bekannt zu machen und andere Unternehmen so zu animieren, auch in ein Nachhaltiges Wirtschaften zu investieren?
Felix Gassmann: Jedes Unternehmen, auch noch so klein, kann einen Beitrag leisten. Viele KMU‘s verankern die Reduktion des CO2-Ausstosses und damit den Klimaschutz in der Unternehmensstrategie und setzen wichtige Massnahmen im Rahmen der Produktentwicklung und der Projekte mit ihrer Kundschaft um. Leider wird es oft versäumt, diese Beiträge an den Klimaschutz in der Öffentlichkeit auszuweisen.
Was ist die Rolle und die Kernkompetenz von Sauter Building Control Schweiz?
Vergleicht man die technischen Bestandteile eines Gebäudes mit dem menschlichen Körper, so sind wir es, die das Hirn, das Nervensystem, die Sinne und die Programmierung liefern. Mit anderen Worten, wir von SAUTER hauchen dem Gebäude Intelligenz ein. Diese Intelligenz sorgt dafür, dass fossile Energieträger nur bei echtem Bedarf verbraucht werden. Echter Bedarf wiederum entsteht, wenn Menschen im Gebäude auch tatsächlich anwesend sind. Unsere Gebäudeautomation kann damit nachweislich den CO2-Ausstoss senken.
Was ist Ihre Motivation sich bei der am 21. Mai 2014 gegründeten Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel als Gründungspartner – und damit als „Gold-Sponsor“ – zu engagieren?
Wir realisieren viele Projekte, die in der Öffentlichkeit aufgrund ihrer technischen Komplexität wenig Beachtung finden. Gebäudeautomation, also die Intelligenz, sieht man einem Gebäude von aussen nicht an. Die Klimaplattform der Wirtschaft ist für uns die Chance, einer breiteren Öffentlichkeit die Potenziale unserer Leistungen aufzuzeigen. Zudem schätze ich den interdisziplinären Austausch und die ungezwungenen Gespräche im Rahmen der Business Lunches.
Erlauben Sie uns einen Blick in die Zukunft? An welchen Projekten arbeitet die Sauter Building Control Schweiz AG?
In Zukunft haben wir ja grundsätzlich kein Energieproblem, sondern ein Leistungsproblem –“Leistung“ verstanden im Sinne von „Energie pro Zeiteinheit“. Mit anderen Worten, vor allem die für den Klimaschutz so wichtigen erneuerbaren Energieformen stehen nicht zum richtigen Zeitpunkt bereit. Um die saisonalen Defizite auszugleichen braucht es Speichermöglichkeiten und die nötige Intelligenz, die gespeicherte Energie zu verteilen. Das Gebäude wird diesbezüglich in Zukunft eine Schlüsselstellung einnehmen, indem es im Energienetz eine Art Speicherknoten darstellt. Anstatt Gebäude komplett dicht zu machen, könnte man in Zukunft die Umweltenergien über die Gebäudehülle ernten. Konkretes Beispiel: Sommerhitze kühlen, indem sie über das Gebäude im Boden gespeichert wird. Im Winter kann in Folge über Wärmepumpen die gespeicherte Wärme mit erhöhter Effizienz zu Heizen eingesetzt werden. Überall dort, wo im Gebäude Energie fliesst, werden unsere Systeme und Produkte zum Einsatz kommen. Vor uns liegt eine spannende Zeit!
www.sauter-building-control.ch
www.klimaplattform-basel.ch